SÜDAMERIKA: Ein Güterzug über die Anden
Herbst 2027

Bis zu 30.000 Touristen reisen jährlich mit dem Tren à las Nubes (Zug in die Wolken) vom kleinen Bahnhof San Antonio de los Cobos bis zum Viadukt von La Polvorilla. Die meisten dieser Besucher werden nicht wissen, was sie außerhalb dieses Streckenabschnitts verpassen. Ich vermute, es wird sie auch nicht so stark interessieren :-)

Denn der Touristenzug verkehrt nur auf einem kleinen Abschnitt der Bahnstrecke Salta–Antofagasta, welche die argentinische Stadt Salta mit Antofagasta an der pazifischen Küste Chiles verbindet. Der gesamte argentinische Teil der Strecke ist etwa 450 km lang und in meinen Augen hochspektakulär! Abgesehen von der unglaublichen Bergwelt der Anden, die die Ingenieure zu baulichen Höchstleistungen mit Brücken, Tunneln, Viadukten, Kehrschleifen und Spitzkehren zwang, läuft die Strecke in Richtung der chilenischen Grenze durch eine totale Marslandschaft. Eine rote Wüste mit wirklich nichts an menschlichem Leben. Keine Strasse, kein Handyempfang, keine Häuser. Dazu noch mehrere Salzwüsten...

In der guten alten Zeit gab es wöchentliche Schlafwagenzüge zwischen Salta und Antofagasta, jede Menge Lokal- und Güterverkehr. Davon ist heute fast nichts mehr übrig geblieben: ein einziges wöchentliches Güterzugpaar verkehrt zwischen den beiden Endpunkten - und dies auch nur bei Bedarf. 

Mein Plan: einen stilechten Güterzug zu chartern und als Fotozug auf dem argentinischen Teil der Strecke zu fahren. Bis Mitte der 1980-Jahre verkehrte ein GmP zwischen Salta und dem Grenzbahnhof Socompa, der als Vorbild für unseren Fotozug dient. Es gibt mehr Motive als die Speicherkarten verarbeiten werden können... Der chilenische Abschnitt ist ebenfalls sehr spektakulär, aber wir haben weder Zeit noch Geld für weitere 330 Km Strecke. Daher möchte ich mich auf Argentinien beschränken und nur bis Socompa (schlappe 3.858 m ü. NN) fahren.

Die Sache ist natürlich hochkomplex, die Bahngesellschaft sieht sich dank des neuen Präsidenten in Argentinien ungeahnten Herausforderungen ausgesetzt, eventuell wird eine neue, private Betreibergesellschaft den Betrieb übernehmen. Die Idee von Fotozügen ist für viele Manager und gelegentlich auch Eisenbahner eine fremde Welt und wenn dann auch noch Ausländer involviert sind... Es wird meinerseits im Jahr 2026 eine Vorbereitungsreise geben, die ich zusammen mit der örtlichen Agentur antreten werde. Danach kann ich mit größerer Sicherheit sagen, ob ein Trans-Anden-Fotozug einen realistische Chance auf Umsetzung hat. 

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© Bilder: Fernado Morales